Dr. sc. mus. Elisabeth Sigron Krausse

Phonophobie

Musik- und Hörtherapie bei Phonophobie

 

Die Musik- und Hörtherapie hat bei der Behandlung einer Phonophobie unterstützenden Charakter. Auch hier spielen gedankliche Einstellungen und ihre Auswirkungen auf das Hörverhalten eine wichtige Rolle.

Ziele:

  • Schulung von Hörbewusstsein und Hörverhalten
  • Desensibilisierung durch schrittweise Annäherung an speziell störend empfundene Hörreize in Verbindung mit deren Bewertung
  • Rückgewinn von Hörgenuss und Lebensfreude
  • Vermittlung von Entspannungstechniken

Phonophobie - Bedeutung und Ursachen

 

Im Gegensatz zur generellen Geräuschüberempfindlichkeit der Hyperakusis besteht bei der Phonophobie eine Abwehr gegenüber bestimmten Geräuschen, die meist mit negativen Erfahrungen verbunden sind. Beispiele hierfür sind das Auslösen von Unbehagen durch Kinderstimmen bei Lehrern oder der PC-Lüfter bei EDV-Geschädigten. Die Phonophobie ist somit eine konditionierte Angstreaktion, wobei die Empfindlichkeit nicht vom Frequenzspektrum der Töne und Geräusche, sondern von der persönlichen Bedeutung bzw. Bewertung beeinflusst wird. Die Betroffenen sind häufig hörgesund und ertragen andere Höreindrücke im gleichen oder ähnlichen Frequenzbereich problemlos. Hingegen werden die Symptom auslösenden Geräusche schon bei geringer Lautstärke als störend und schädigend empfunden. Die Folge sind Vermeidungsstrategien bis zu Fluchtreaktionen. Im Zuge einer zunehmenden Reizgeneralisierung können auslösende Reize immer unspezifischer werden, wodurch ein immer breiteres Geräuschspektrum mit Angst besetzt wird.

Die Behandlung erfolgt im Rahmen einer Psychotherapie. Neben der kognitiven Verhaltenstherapie kann auch eine tiefenpsychologische Behandlung notwendig sein. 

Die Musik- und Hörtherapie kommt unterstützend zum Einsatz.