Dr. sc. mus. Elisabeth Sigron Krausse

Hörminderungen

Musik- und Hörtherapie bei einer Hörminderung

Ziele:

  • Förderung der subjektiven auditiven Wahrnehmung
  • Vermittlung von Hörstrategien
  • Schulung von Hörbewusstsein und Hörverhalten
  • Rückgewinn von Hörgenuss und Lebensfreude
  • Vermittlung von Entspannungstechniken

Hörminderung - Bedeutung und Ursachen

 

Menschliches Hören ist ein kostbares Gut. Es verbindet uns mit dem Leben und kann, wenn es gut gelingt, eine Quelle von Energie und Lebensfreude sein. Wichtig hierfür ist neben unseren geistigen Einstellungen (Hörbewusstsein) und unserem hieraus resultierenden Hörverhalten, ein möglichst gut funktionierendes Hörvermögen.

So ist es wichtig, sich über das eigene Hörvermögen im Klaren zu sein.

Wie gut höre ich?

Hörminderungen entwickeln sich häufig schleichend und sind den Betroffenen selbst darum oft nicht bewusst. Es sind meist Menschen in deren Umfeld, die auf Hördefizite aufmerksam werden.

Die möglichen Ursachen für Hörminderungen sind vielfältig. Am häufigsten entstehen sie jedoch im Prozess des Alterns und durch Lärmeinwirkungen. Aber auch Stress und Überlastung können das Hörvermögen beeinträchtigen. 

Altersbedingte Hörminderung

 

Mit zunehmendem Alter nimmt das menschliche Hörvermögen ab. Vor allem leise, hohe Töne werden weniger gut gehört, was auch das Sprachverständnis beeinträchtigt. 

Wissenschaftliche Untersuchungen deuten darauf hin, dass eine lebenslange Hörschulung besonders durch den differenzierten Umgang mit Geräuschen und Musik (sowohl hörend als auch aktiv musizierend) den altersbedingten Prozess der Hörminderung hinauszögern kann. 

Ebenso spielt die Interaktion von Kognition und Audition eine grundlegende Rolle für das subjektive Hörvermögen. Eine gute Kognition beeinflusst das Hören positiv und umgekehrt. Beide, Gedächtnis und Hören lassen sich auch im Alter noch trainieren.

Lärmbedingte Hörminderung

 

Diese Form der Hörminderung wird durch Lärm verursacht. Hierbei spielen Schallstärke und Dauer der Einwirkung eine wesentliche Rolle. 

Zunehmend sind auch junge Menschen von lärmbedingter Hörminderung betroffen. Elektronisch verstärkte Konzerte, regelmässige Discothekenbesuche und lautes Musikhören mit MP3-Spielern können das Gehör dauerhaft schädigen. 

Gut zu wissen

 

Bei Verdacht auf Einschränkungen im Hörvermögen sollte eine audiometrische Abklärung erfolgen. Falls erforderlich, kann dann je nach Schweregrad des Hörverlustes, ein Ausgleich durch eine Hörgeräteversorgung vorgenommen werden. 

Im Fall einer leichteren Hörminderung kann eine Hörschulung im Rahmen der Musik- und Hörtherapie ausreichend sein. 

Studien haben zudem gezeigt, dass eine Verbesserung des Hörvermögens bei Tinnitus-Betroffenen die Wahrnehmung des Ohrgeräusches verringern kann, indem das Hören wieder vielfältiger wird.