Dr. sc. mus. Elisabeth Sigron Krausse

Musik- und Hörtherapie

An wen richtet sich die Musik- und Hörtherapie?

 

Die Musik- und Hörtherapie ist für Menschen geeignet, die aufgrund einer Veränderung in der Hörverarbeitung unter Tinnitus und Hyperakusis leiden. Sie richtet sich ebenso an Menschen, die durch eine Hörstörung oder Schwerhörigkeit betroffen sind. 

Immer häufiger entwickeln Menschen stressbedingt einen Tinnitus, leiden unter einer Geräuschüberempfindlichkeit, allgemeinen Stress- und Spannungszuständen oder gar unter einem Burnout. Auch hier können die musik- und hörtherapeutischen Arbeitsweisen hilfreich und heilsam sein. In jedem Fall wichtig und grundlegend ist die Bereitschaft des Betroffenen zur aktiven Mitwirkung und Veränderung. 

Was ist Musik- und Hörtherapie?


Die Musik- und Hörtherapie ist erlebnis- und übungszentriert. Im Mittelpunkt steht die Umstrukturierung der auditiven Fähigkeiten des Patienten durch die Schulung von Hörbewusstsein und Hörverhalten.

Neben der Wahrnehmungsschulung ist Entspannung ein zentrales Thema der Behandlung. Patienten mit einer starken Symptombelastung fühlen sich häufig gestresst und innerlich unruhig. Nur wenige verfügen über hilfreiche Entspannungstechniken und sind in der Lage, diese auch anzuwenden.

Ziel ist ein Zustand geistig-körperlichen Wohlbefindens, innerer Ruhe und Ausgeglichenheit, der es dem Menschen ermöglicht, eigene Kräfte zu regenerieren und sich von den ganz individuellen Anforderungen des Alltags zu erholen und diese zu bewältigen. 

Entspannung wird somit zu einer grundlegenden Notwendigkeit für den Erhalt der Lebensfreude und der Gesundheit und umfasst die Ebenen von Körper, Seele und Geist.

Was sind die Ziele der Musik- und Hörtherapie?

 

Im Kontext von Tinnitus und Hyperakusis geht es vor allem um Defokussierung und Habituation. Mit neu "geöffneten" Ohren soll die Freude an einem Hören zurück gewonnen werden, das alle Sinne einbezieht und angenehme Dinge in das Zentrum der Wahrnehmung rückt. Ansatz ist hierbei die begrenzte Aufnahmefähigkeit des menschlichen Geistes, der in der Regel nur ein  Objekt mit einem Sinn bewusst erfassen kann. 

Die  Musik- und Hörtherapie verfolgt als grundlegendes Ziel den Rückgewinn von Hörgenuss und Lebensfreude.

Über positive Hörerlebnisse soll eine neue Achtsamkeit im Hören gefördert und dadurch zugleich das Hörverhalten der Betroffenen nachhaltig beeinflusst werden. Ziel ist eine Veränderung der Wahrnehmung auf der Basis von Hörerfahrungen und damit verbundenen Denk- und Handlungsweisen, die das Hören und daraus resultierend auch das Gesamtbefinden der Menschen, positiv beeinflussen und es ermöglichen, statt Störgeräuschen angenehme Sinnesreize in den Mittelpunkt des Wahrnehmes und Erlebens zu rücken. 

Welche Bestandteile beinhaltet die Musik- und Hörtherapie?

 

Die Therapie setzt sich im Wesentlichen aus fünf Bereichen zusammen, die sich gegenseitig durchdringen.

  • therapeutisches Gespräch
  • multisensorische Hör- und Wahrnehmungsübungen
  • Musikhören
  • Klanggestalten
  • Entspannung / musiktherapeutische Tiefenentspannung